Geschichte für 3. Advent

Die ganze Nacht und den ganzen Tag hatte Simon die Hügel abgesucht, aber keine Spur von seinem Lamm entdeckt.
Da, regte sich nicht etwas hinter dem Felsen? War es sein Lamm? „Lamm, kleines Lamm, komm doch“ lockte Simon hoffnungsvoll.
„Ho!“, brummte eine tiefe Männerstimme. „Was suchst du? Ein Lamm?“ Vor ihm stand ein großer Mann. Simon erschrak. Er wollte davonlaufen.

„Vor mir brauchst du nicht davon zulaufen. Doch wenn du ein Lamm suchst, dann findest du es im Olivenhain hinter jenem Felsen. Ich habe es gesehen. Es ist sehr klein“.
„Das ist mein Lamm!“ freute sich Simon. „Du hast mein Lamm gefunden! Danke! Kann ich dir irgendwie helfen?
„Helfen? Mir kann niemand helfen. Mein Weg ist im Dunkeln“, sagte der Mann leise.

„Dunkel? Nein!“ rief Simon und hielt dem Mann eines seiner Lichter hin. „Hier, nimm es. Es wird deinen Weg erhellen. Was soll ich mit vier Lichtern, wenn du keines hast? Drei Lichter sind genug für mich.“
„Du willst mir ein Licht schenken? Mir?“ wunderte sich der Mann und nahm ein Licht. „Du bist der erste Mensch, der freundlich zu mir ist. Danke“. Und im Weggehen flüstert er vor sich hin: „Dabei bin ich ein Dieb.“
Der Text kommt aus dem Buch “Die vier Lichter des Hirten Simon” von G. M. Scheidl.

Nun leuchten wieder die Adventskerzen und zaubern Freude in allen Herzen.

Einen schönen 3. Advent!